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Operative Versorgung von Wirbelbrüchen

Wirbelbrüche (Frakturen) können auf unterschiedliche Arten entstehen. Einerseits können sie Folge eines Traumas sein, z. B. eines Leiter- oder Dachsturzes, andererseits auch ohne eine regelrechtes Traumaereignis auftreten, z. B. aufgrund einer erhöhten Knochenbrüchigkeit bei Osteoporose.

In aller Regel verspüren die Betroffenen lokale Schmerzen im entsprechenden Abschnitt der Wirbelsäule, jedoch können auch Schmerzausstrahlungen z. B. in die Beine auftreten. Letztlich können auch neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen und sogar Störungen des kontrollierten Wasserlassens oder Stuhlganges auftreten. In diesen letztgenannten Fällen haben sich dann oft ausgebrochene Knochenfragmente in den Spinalkanal verlagert und üben Druck auf die dort verlaufenden Nervenstrukturen aus.

Während die Patienten nach einem heftigen Sturzereignis mit starken Beschwerden oft durch den herbeigerufenen Rettungsdienst notfallmäßig in die Klinik gebracht werden, bleiben Wirbelbrüche bei Patienten ohne zugrundeliegenden Unfallmechanismus zunächst oft unerkannt und werden erst zeitverzögert nach einem Arztbesuch diagnostiziert.

Ob ein Wirbelbruch operativ versorgt werden sollte, hängt sehr von der Art und dem Ausmaß des Bruches ab. Die Empfehlung für eine operative Versorgung ist grundsätzlich immer dann auszusprechen, wenn eine Instabilität vorliegt, d. h. bei Verlagerung von Knochenfragmenten in den Spinalkanal mit daraus resultierender Kompression von Nerven. Auch bei einer erheblichen Minderung der Wirbelkörperhöhe durch den Bruch sollte eine Operation erwogen werden, da durch diese Höhenminderung eine folgenschwere Fehlstellung in der Wirbelsäule entstehen kann. Schließlich kann auch das Ausmaß der Schmerzen zur Durchführung eines operativen Eingriffes verleiten. Wenn sich zunächst für eine nicht-operative Behandlung entschieden wird, müssen in gewissen Zeitabständen röntgenologische Kontrollen erfolgen, um eine Zunahme der Fraktur, die dann doch eine Änderung der Behandlungsstrategie erfordern würde, nicht zu übersehen.

Während die konservative Therapie einerseits die Gabe von Schmerzmedikamenten, gegebenenfalls Physiotherapie und auch das Tragen eines Korsetts (einer Orthese) umfassen kann, existieren für die operative Versorgung je nach Ausmaß und Schweregrad des Bruches ganz unterschiedliche Verfahren. So können beispielsweise osteoporotisch bedingte Wirbelbrüche bei älteren Menschen oftmals minimal-invasiv mit einer Zementierung des gebrochenen Wirbels (sogenannte Kyphoplastie) schonend stabilisiert werden. Dadurch ist in der Regel eine sehr rasche Schmerzlinderung möglich. Andere Wirbelbrüche wiederum erfordern ein umfangreicheres Vorgehen mit versteifenden Eingriffen und sogar Ersatz eines gebrochen Wirbelkörpers durch ein Implantat. So ist auch die Operationsdauer sehr von der Größe des Eingriffes abhängig (ca. 20 Minuten bei der Zementierung eines einzigen Wirbels bis zu mehreren Stunden bei komplexen Eingriffen).

Patienten, die einen minimal-invasiven Eingriff mit Zementstabilisierung erhalten haben, können die Klinik häufig schon nach wenigen Tagen wieder verlassen. Die Nachbehandlung erfolgt meist mit ambulanter Krankengymnastik. Nach größeren Eingriffen kann der stationäre Aufenthalt auch bis zu 2 Wochen dauern. Die Nachbehandlung erfolgt aber auch hier meist mit ambulanter Krankengymnastik und eventuell einer Rehabilitationsbehandlung zu einem späteren Zeitpunkt. Der Zeitraum der Rekonvaleszenz kann je nach Gegebenheiten sehr unterschiedlich sein und muss nach größeren Eingriffen sicher mit mindestens 6 Monaten angesetzt werden.

Arztteam Wirbelsäulen- und Nervenchirurgie

Jens Mechler
 

Facharzt für Neurochirurgie
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Eike Lennert Ick
 

Facharzt für Neurochirurgie
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