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Mikrochirurgische Operationen bei Spinalkanalstenose an der Lendenwirbelsäule

Bei einer Spinalkanalstenose ist der Wirbelkanal, durch den die Nerven innerhalb der Wirbelsäule verlaufen, verengt. Die Ursachen hierfür können vielgestaltig sein, am häufigsten liegen jedoch durch Arthrose (Gelenkverschleiß) hervorgerufene Verdickungen der Wirbelgelenke sowie deren Gelenkkapseln vor. Somit sind Menschen im Rentenalter besonders oft hiervon betroffen.

Die vergröberten und verdickten Gelenkstrukturen ragen in den Wirbelkanal (Spinalkanal) hinein und behindern dadurch die ungestörte Passage der Nerven. Im Anfangsstadium ist die Symptomatik nur relativ milde ausgeprägt, im Laufe von Monaten und Jahren verstärken sich die Beschwerden dann. Typischerweise werden Schmerzen angegeben, die vom LWS-Bereich über die Gesäßregion bis in die Beine ausstrahlen. Die Schmerzen verstärken sich beim Gehen zu Fuß, teilweise tritt auch eine Art Lahmheitsgefühl des Rückens und der Beine beim Gehen hinzu. Die maximal mögliche Wegstrecke zu Fuß reduziert sich im Verlauf der Erkrankung. Oft ist dann schon nach wenigen 100 Metern Stehenbleiben oder besser noch Hinsetzen nötig. Das Fahrradfahren hingegen funktioniert typischerweise noch weitgehend ungestört.

Da es sich um eine mit der Zeit unweigerlich fortschreitende Erkrankung handelt, helfen konservative Therapiemaßnahmen wie Krankengymnastik, Massagen und Osteopathie nur im Anfangsstadium. Eine anhaltende und durchgreifende Besserung ist hierdurch nicht zu erwarten. Es wurde durch Studien nachgewiesen, dass Patienten mit symptomatischer Spinalkanalstenose durch eine Operation zur Druckentlastung der Nerven im Wirbelkanal im Vergleich zur konservativen Therapie nachhaltiger und deutlicher profitieren

Die Operation wird in den meisten Fällen mikrochirurgisch durchgeführt. Nach Setzen eines Hautschnittes am Rücken über dem betroffenen Wirbelsäulenabschnitt und Abdrängen der Rückenmuskulatur von der Wirbelsäule wird dann unter Einsatz eines OP-Mikroskops eine Öffnung des Wirbelkanals hergestellt. Das Mikroskop lässt die Nervenstrukturen im Spinalkanal deutlich vergrößert erkennen, zudem kann der OP-Bereich in der Tiefe optimal ausgeleuchtet werden. Die Operation ist dadurch sehr schonend und sicher durchführbar. Alsdann werden die verdickten Gelenkstrukturen sukzessive abgetragen, so dass die Nervenstrukturen eine sehr gute Druckentlastung erfahren. Zum Ende der Operation werden die Gewebestrukturen (Muskelfaszie der Rückenmuskulatur, Unterhaut-Fettgewebe, Haut) wieder vernäht. Eventuell muss eine Wunddrainage eingelegt werden, damit Wundsekret und Blut nach außen ablaufen können. Oftmals kann auf eine Drainage aber verzichtet werden. Die Dauer der gesamten Operation liegt - je nach Ausmaß der Stenose - meistens bei 1-2 Stunden.

Der Krankenhausaufenthalt beträgt üblicherweise 5-7 Tage. Zur Nachbehandlung wird eine vollstationäre oder teilstationäre Anschlussrehabilitation empfohlen, alternativ kann auch eine ambulante Behandlung mit Krankengymnastik erfolgen. Der gesamte Heilverlauf nach der Operation muss mit 3-6 Monaten bemessen werden.

Arztteam Wirbelsäulen- und Nervenchirurgie

Jens Mechler
 

Facharzt für Neurochirurgie
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Eike Lennert Ick
 

Facharzt für Neurochirurgie
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