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Mikrochirurgische Entfernung von Bandscheibenvorfällen an der Lendenwirbelsäule

Bandscheibenvorfälle treten am häufigsten in der Lendenwirbelsäule auf. Eine Bandscheibe stellt eine Art Wasserkissen dar, das sich zwischen zwei Wirbeln als druckelastisches Polster befindet. Bandscheiben bestehen aus einem weichen Gallertartigen Kern, der durch derbe, ringförmig um den Kern angeordnete Faserlamellen im Zentrum der Bandscheiben gehalten wird. Kommt es zu einem Einriss des derben Faserringes der Bandscheibe, was Folge eines Verschleißes und/oder einer permanenten Überbelastung sein kann, können sich Anteile des weichen Kerns entlang des Risses im Faserring hervor pressen und schließlich an der Rückseite der Bandscheibe in den Wirbelkanal „vorfallen“. Da im Wirbelkanal aber die Nervenstrukturen verlaufen, kommt es dann zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Kompression der Nerven durch den Bandscheibenvorfall. Die sich entwickelnden Symptome treten oft plötzlich in Erscheinung. Die Betroffenen schildern häufig Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in ein Bein oder in beide Beine, eventuell mit Kribbelmissempfindungen, Taubheitsgefühl oder aber einem Kraftverlust des Beines.

Je nach Ausprägung des jeweiligen Bandscheibenvorfalls kann die Behandlung erfolgreich mit konservativen Mitteln wie Schmerzmedikation, Krankengymnastik und Osteopathie (nicht Massagen!) durchgeführt werden. Wenn allerdings eine Kraftminderung oder zunehmende Gefühlsstörungen (Taubheit) vorliegen, sollte zumindest über operative Maßnahmen nachgedacht werden. Dies gilt auch für primär konservativ behandelte Bandscheibenvorfälle, deren Symptomatik sich hierdurch aber nicht wesentlich oder nicht nachhaltig bessern ließ.

Die typische Bandscheibenoperation wird mikrochirurgisch durchgeführt. Dabei wird ein relativ kurzer Hautschnitt am Rücken über dem betroffenen Lendenwirbelsegment gesetzt, dann wird die Rückenmuskulatur auf der zu operierenden Seite im nötigen Ausmaß von der Wirbelsäule abgelöst und zurückgehalten. Unter Sicht eines OP-Mikroskops eröffnet der Operateur nun den Wirbelkanal. Das Mikroskop lässt die Nervenstrukturen dabei deutlich vergrößert erkennen, zudem kann der OP-Bereich in der Tiefe optimal ausgeleuchtet werden. Die Operation ist dadurch sehr schonend und sicher durchführbar. Nun müssen die Nerven vorsichtig etwas zurückgehalten werden. Unter maximalem Schutz der Nerven wird jetzt die Bandscheibe dargestellt. Der Bandscheibenvorfall wird entfernt, so dass die Nerven die notwendige Druckentlastung erfahren. Da sich im Bandscheiben-Binnenraum noch Anteile des weichen Kerns befinden können, die nachzurutschen drohen, wird üblicherweise noch in den Bandscheiben-Binnenraum mit kleinen Fasszangen eingegangen um die sich darin befindlichen lockeren Gewebeanteile zu bergen. Das Risiko eines erneuten Bandscheibenvorfalls an der gleichen Stelle wird somit reduziert. Die Operation nimmt für gewöhnlich 60-90 Minuten in Anspruch.

Der Aufenthalt in der Klinik umfasst normalerweise 4-6 Tage. Zur Nachbehandlung wird eine vollstationäre oder teilstationäre Anschlussrehabilitation empfohlen. Nur ausnahmsweise sollte lediglich ambulante Krankengymnastik zur Nachbehandlung durchgeführt werden. Die meisten Patienten profitieren von der Rehamaßnahme wesentlich besser und nachhaltiger, so dass auch die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess rascher wieder möglich ist. Dennoch beträgt die Phase der Rekonvaleszenz nach der Operation etwa 3 Monate.

Arztteam Wirbelsäulen- und Nervenchirurgie

Jens Mechler
 

Facharzt für Neurochirurgie
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Eike Lennert Ick
 

Facharzt für Neurochirurgie
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