Blinddarmoperation / Appendektomie
Die akute Blinddarmentzündung ist eine Erkrankung mit großer eigener Dynamik, die sich innerhalb einiger Stunden, längstens weniger Tage entwickelt und zur Vermeidung von Komplikationen immer der operativen Behandlung bedarf.
Bei klarer Diagnose führen wir diesen Eingriff in Vollnarkose über einen kurzstreckigen Bauchschnitt am rechten Unterbauch durch (s. Abb. 1u.2). Manchmal kann auch ein etwas längerer, in Richtung der Längsachse des Körpers gelegener Zugang erforderlich sein.
Nicht selten stellen sich Patienten wegen seit längerer Zeit bestehender oder auch wegen in Abständen sich wiederholender rechtsseitiger Unterbauchschmerzen vor. Ein solcher Verlauf macht unwahrscheinlich, dass es sich hierbei um eine akute Blinddarmentzündung handelt.
In solchen Fällen kann überlegt werden, ob eine diagnostische Laparoskopie (Bauchhöhlen-Spiegelung) sinnvoll ist, um alle Organe des Unterbauches in Augenschein nehmen zu können, was bei der „offenen“ Operation nicht möglich ist. Bei dieser Gelegenheit werden wir den „Wurmfortsatz“, also den Darmanteil, der bei der Appendizitis von der Entzündung betroffen ist, immer mit entfernen.
Dieser Eingriff erfolgt über 3 Sticheinschnitte in der Bauchdecke mit Hilfe einer Kamera und mit „von außen“ geführten Instrumenten (s. Abb. 3 u.4).
Manchmal ergibt die Untersuchung von Patienten mit rechtsseitigen (oder auch linksseitigen) Unterbauchschmerzen aber auch einen Befund, der keine Operation benötigt. Uns ist daran gelegen, überflüssige Operationen möglichst zu vermeiden, so dass wir dann zu anderen Maßnahmen, fallweise sogar zu manualtherapeutischen, osteopathischen Behandlungen raten. Bei ausbleibendem Erfolg kann dann immer noch die Entfernung des Wurmfortsatzes mittels Laparoskopie erwogen werden.
Dickdarmchirurgie (kolo-rektale Chirurgie)
Chirurgische Eingriffe bei Dickdarmerkrankungen werden vor allem wegen entzündlicher Darmerkrankungen und beim Vorliegen gutartiger oder bösartiger Tumore durchgeführt.
Dickdarmresektionen können über einen Bauchschnitt, oft aber auch mit Hilfe der Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) vorgenommen werden. Dabei hat sich in letzter Zeit, erwiesen, dass auch bei Operationen von bösartigen Erkrankungen des Dickdarmes im Einzelfall der laparoskopische Zugang möglich ist.
Dickdarmresektionen bei unkomplizierter Divertikel-Erkrankung nehmen wir dagegen in aller Regel laparoskopisch vor.
Bei der konventionell über Bauchschnitt durchgeführten Operation wird eine Operationsnarbe von 15 – 20 cm Länge verbleiben. Die laparoskopisch durchgeführte Operation über 4-5 Sticheinschnitte hinterlässt 3-4 kleine Narben von jeweils ca. 1 cm Länge sowie eine Narbe wie nach Blinddarmoperation, allerdings zumeist am linken Unterbauch.
Die Behandlung besteht zumeist in standardisierten Teilentfernungen des Dickdarms; als Beispiel sind die Hemikolektomie =halbseitige Dickdarmentfernung= rechts (Abb. 1), die Transversumresektion =Entfernung des sog. Querdarmes= (Abb.2) und die Sigmaresektion =Entfernung des sog. Krummdarms= (Abb.3) schematisch veranschaulicht.
Aufgrund der Entwicklung neuer operativer Techniken ist die Anlage eines künstlichen Darmausgangs (Anus praeternaturalis) heute viel seltener erforderlich als noch vor Jahren und kommt im wesentlichen bei sehr tief gelegenen Krebsgeschwülsten des Mastdarms (Rektum), aber auch bei speziellen entzündlichen Darmerkrankungen (jedoch praktisch nie bei unkomplizierter Divertikulitis) zur Anwendung.
Ob eine spätere Rückverlagerung des Kunstafters möglich ist, hängt von der jeweils vorliegenden Situation ab.
Verlauf der Behandlung bei Dickdarmoperationen